Archivierung von Produktdaten, Prozessdaten und Rezeptdaten

Sicheres und lückenloses Archivierungssystem für Produktionsdaten

Personen an Computermonitoren, Produktionsline im Hintergrund

In modernen Produktionen entscheidet die Archivierung von Produktionsdaten über Qualität, Compliance und Wettbewerbsfähigkeit. Wer Produkt-, Prozess- und Rezeptdaten dauerhaft und systematisch archiviert, schafft Transparenz und erfüllt gesetzliche Nachweispflichten bezüglich Rückverfolgbarkeit. Dies ist besonders bei Audits, Reklamationen oder Optimierungen vorteilhaft.

Die Produktivdatenbank von Leitrechnern ist für die Steuerung und Überwachung laufender Produktionsprozesse optimiert. Für die Langzeitarchivierung großer Datenmengen in der Produktion wird daher ein spezialisiertes Archivierungssystem benötigt. So bleiben aktuelle Steuerungsdaten jederzeit performant, während historische Daten strukturiert und revisionssicher abrufbar sind. Damit stellen Sie sicher, dass Ihre Produktionsdaten auch nach Jahren verfügbar bleiben – für schnelle Ursachenanalysen und kontinuierliche Qualitätsverbesserung.

Was ist ein Archivierungssystem für Leitrechner?

Screenshot FabEagleLC Archivierungssystem

Ein Archivierungssystem erweitert Leitrechner wie FabEagle®LC um eine zentrale Komponente, die historische Produktionsdaten zu Produkten, Prozessen und Rezepten dauerhaft erfasst, speichert und zugänglich macht. Es trennt aktuelle Daten von Langzeitdaten, die über Jahre verfügbar bleiben müssen, und ermöglicht so eine effiziente und revisionssichere Archivierung.

Archivierungssysteme bestehen aus einer oder mehreren Datenbanken und einer Software, die Produktions- und Produktdaten automatisiert aus der Produktivdatenbank exportiert. Gespeichert wird strukturiert und sicher, sodass auch nach mehreren Jahren eine lückenlose Datenverfügbarkeit sichergestellt ist. Über einen integrierten Web-Client werden Daten komfortabel recherchiert und ausgewertet, ganz ohne tiefere IT-Kenntnisse.

Besonders in Branchen mit hohen gesetzlichen Anforderungen an die Rückverfolgbarkeit von Einzelteilen sind Archivierungssysteme unverzichtbar. In der Automobilindustrie ermöglichen sie zum Beispiel Nachweise sicherheitsrelevanter Bauteile wie Airbags oder Bremssteuerungen; in der Pharmaindustrie gewährleisten sie die GMP-konforme Dokumentation von Rezepten. 

Die Vorteile eines Archivierungssystems

Icon Rechtliche Anforderungen sicher erfüllen: Audit-sichere Archivierung

Mit einem Archivierungssystem erfüllen sicherheitskritische Industriezweige ihre gesetzlichen Anforderungen zu Nachweisen über Qualität und Unbedenklichkeit ihrer Produkte.  Alle Produkt-, Prozess- und Rezeptdaten werden automatisiert und lückenlos dokumentiert. Das schafft Transparenz gegenüber Kunden sowie Prüfstellen und ermöglicht die Rückverfolgbarkeit von Chargen- bis auf Einzelteilebene.

Icon Datenverfügbarkeit bei Reklamationen: Schnelle Ursachenanalyse

Im Fall von Reklamationen liefert das Archivierungssystem die entscheidenden Informationen: Die Langzeitdaten zeigen genau, welches Material, welche Parameter und welche Rezepte verwendet wurden. Herstellungsprozesse lassen sich so im Detail rekonstruieren, um Fehlerursachen schnell aufzuklären. Kommt es zu Haftungs- oder Schadensersatzforderungen, dienen die Daten aus dem Archivsystem auch als entscheidendes Beweismittel.

Icon Effizientes Qualitätsmanagement: Kontinuierliche Verbesserung

Langfristige Datenanalysen machen Trends sichtbar, die im Tagesgeschäft verborgen bleiben. Mithilfe der historischen Produktionsdaten zeigt ein datenbasiertes Qualitätsmanagement Optimierungspotenziale an Maschinen und Rezepten auf und senkt so den Ausschuss. So werden Prozess- und Produktqualität Schritt für Schritt verbessert.

Icon Performance-Sicherung des Leitrechners

Ein ausgelagertes Archivierungssystem entlastet die Produktivdatenbank des Leitrechners – er bleibt schlank und reaktionsschnell. Zeitkritische Aufgaben wie Steuerung und Überwachung laufen so ohne Verzögerungen, während Datenanalysen parallel und performant im Archivsystem verarbeitet werden.

Technische Grundlagen der Archivierung mit FabEagle®LC

  • Nahtlose Integration in den Leitrechner

    Die optionale Archivierungserweiterung des FabEagle®LC Leitrechners fügt sich einfach und direkt in bestehende Systeme ein. Festgelegte Regeln steuern, welche aktuellen Daten wann archiviert werden – etwa zeit- oder statusgesteuert. Beide Datenbereiche bleiben direkt im Web-Client von FabEagle®LC zugänglich und nutzbar, ohne Abstriche beim Bedienkomfort.

  • Flexibles Backup-Konzept

    Das Archivierungssystem unterstützt klassische Backupverfahren für Microsoft SQL-Datenbanken. Je nach IT-Infrastruktur können auch alternative Backup-Lösungen angebunden werden. Automatisierte Sicherungen schützen zuverlässig vor Datenverlust und erfüllen interne IT-Richtlinien.

  • Strukturierte Datenhaltung

    Die Struktur der Archivdatenbank basiert auf Produkteinträgen, Rezeptdaten und PDF-Reports. Abfragen sind flexibel nach Produktionslinie, Zeitintervall, Produkttyp, Status oder Auftrag möglich. Ergebnisse lassen sich exportieren und für Auswertungen wiederverwenden, was die Grundlage für fundierte Entscheidungen bildet.

  • KI-ready: Datenbasis für Analysen

    Der strukturierte Datenbestand kann zentral über APIs bereitgestellt werden – die perfekte Grundlage für KI-gestützte Anwendungen in den Bereichen Predictive Maintenance, Qualitätsprognosen oder Ursachenanalysen mit Machine Learning.

  • Anbindung von Drittsystemen als Datenquellen

    Über standardisierte Schnittstellen integriert das Archivierungssystem externe System und Maschinensteuerungen. So entsteht ein zentrales Datenarchiv von Produktionsdaten über mehrere Linien hinweg.

Ihre Ansprechpartner für Softwarelösungen mit Archivierungssystem

Frank Tannhäuser Senior Sales Manager Kontron AIS GmbH
Frank Tannhäuser
Senior Sales Manager
Fabrik- und Fertigungsautomation, Automotive, Photovoltaik
Martin Engert Sales Manger Kontron AIS
Martin Engert
Sales Manager
Fabrik- und Fertigungsautomation, Automotive, Photovoltaik

FAQs zur Archivierung von Produkt-, Prozess- und Rezeptdaten

Kann ich mit Auswertungstool wie Power-BI auf die Daten des Archivierungssystems zugreifen?

Ja, die Datenbank ist über definierte Schnittstellen für Tools wie Power-BI innerhalb der Produktions-IT zugänglich. Auf Wunsch richten wir Schnittstellen ein, damit Sie Ihre Auswertungstools direkt anbinden und Produktionsdaten für strukturierte Analysen nutzen können.

Wie werden Archivierungssysteme für Produktionsdaten gewartet?

Archivierungssysteme müssen gepflegt und gewartet werden. Unser Team unterstützt Sie dabei. Updates der SQL-Datenbank führen wir im Rahmen eines laufenden Wartungs- und Supportvertrags durch. Zusätzlich übernehmen wir auf Wunsch Backup-Prüfungen und Datenbankpflege, damit Ihre Lösung dauerhaft stabil und sicher läuft.

Kann das Archivierungssystem in eine vorhandene IT-Infrastruktur integriert werden?

Ja, das Archivierungssystem lässt sich nahtlos in bestehende MS-SQL-Server integrieren. Alternativ unterstützen wir Sie beim Aufbau einer neuen Archiv-Infrastruktur, abgestimmt auf Ihre IT-Richtlinien und Sicherheitsanforderungen.

Welche Rolle spielen sogenannte Historians?

Historians erfassen als spezialisierte Datenbanken Zeitreihen von Maschinen und Prozessen wie Temperaturen, Drücke oder Stückzahlen. Sie sind stark in der Trendanalyse, verknüpfen jedoch keine Produkt- und Rezeptdaten. Für den Audit- und Produktkontexte wie Rezeptfreigaben oder lückenlose Rückverfolgbarkeit sind Archivierungssysteme daher die bessere Wahl.

Welche Daten lassen sich archivieren und wie lange?

Gespeichert werden Produktdaten, Prozesswerte, Rezepte und Reports. Die Aufbewahrungsdauer richtet sich nach gesetzlichen Vorgaben oder internen Richtlinien. Über Retention-Regeln steuert das Archivierungssystem, wie lange Daten gespeichert bleiben und wann sie exportiert oder gelöscht werden.

Wie unterstützt ein Archivierungssystem Audit-Sicherheit und Data Integrity?

Ein Archivierungssystem dokumentiert jede Änderung an Rezeptparametern oder Chargen mit Versionierung. Exporte liefern Nachweise für interne Audits und Kundenanforderungen.

Wie erfolgt die Integration in bestehende OT- und IT-Landschaften?

Über standardisierte Schnittstellen werden Maschinen, Steuerungen, MES- und ERP-Systeme an das Archivierungssystem angebunden. Daten werden regelbasiert übernommen, konsolidiert und für Analysen verfügbar gemacht. Dabei berücksichtigen wir Ihre bestehenden Security-, Backup- und Monitoring-Konzepte.