Monitoring von Talbremsen und Hydraulikstation am Rangierbahnhof Bremen
Der Schienentransport von sowohl Rohstoffen für die Stahlerzeugung als auch Brammen, Halbzeuge, und Coils sowie Fertigprodukte und die Instandhaltung der dazu notwendigen Infrastruktur auf 100 Gleiskilometern erfordert geballtes Eisenbahn-Know-how von der Hansebahn Bremen.
Um die Rangierqualität und Verfügbarkeit von zwei hydraulischen Gleisbremen des Rangierbahnhof Bremen auf dem Gelände der ArcelorMittal, nachhaltig zu verbessern, hatte sich die Hansebahn Bremen das Ziel gesetzt, anfallende Alarme, Prozesswerte sowie Zustände der Anlagen in Echtzeit digital zu erfassen, zu visualisieren und auswertbar zu machen. Damit wurde gleichzeitig der Grundstein für eine übergreifende Konnektivität und die Umsetzung von vorbeugender Wartung im Bereich Rangiertechnik gelegt.
„Mit der Einführung der EquipmentCloud® werden wir eine Erhöhung der Verfügbarkeit unserer hydraulischen Gleisbremsen erreichen und den nächsten Schritt in Richtung Industrie 4.0 gehen.” Martin Schröder, Projektleiter, Hansebahn Bremen GmbH
- Keine vorausschauende Instandhaltung
- Bestehende rangiertechnische Anlagen nicht vernetzt
- Fehlende Trenderkennung und Grenzwertüberwachung
- Echtzeit-Monitoring der rangiertechnischen Einheiten über die EquipmentCloud®
- Statistische Auswertungen
- Konnektivität über IoT-Gateways herstellen
- Durchgehende Dokumentation von Wartungen
- Erhöhung der Anlagenverfügbarkeit
60 Jahre alte Hydraulikstation erreicht das digitale Zeitalter
Die Hansebahn Bremen betreibt als durchführender Logistikpartner auf dem Gelände der ArcelorMittal, am Standort in Bremen einen Rangierbahnhof mit zwei hydraulischen Gleisbremsen und dazugehöriger Hydraulikstation. Die in den 1960er errichtete Hydraulikstation weist aufgrund ihres Alters diverse Probleme in der Druckaufrechterhaltung auf und erfordert somit höhere Aufmerksamkeit für den Betrieb durch den Instandhalter. Bisher konnten die Bremsenbewegungen sowie die Probleme der Hydraulikstation nicht datentechnisch ermittelt bzw. ausgewertet werden.
Bremsbewegungen zuverlässig ermitteln
Um die Daten zuverlässig zu ermitteln, setzte die Hansebahn auf die Digitalisierungslösung EquipmentCloud® der Kontron AIS. Mit Hilfe eines IoT-Gateways KBox A-250 wurden die Alarme und Bremsenbewegungen an der Siemens S7-300 abgegriffen und zur EquipmentCloud® gesendet. Die Installation erfolgte innerhalb eines Arbeitstages vor Ort. Meldet der integrierte Sensor der Hydraulikstation für die zwei Talbremsen zum Beispiel einen unzulässigen Druckabfall unter 135 bar oder unter 125 bar (“Drucknot”), wird der Instandhalter per E-Mail oder eine Push-Benachrichtigung auf sein Smartphone/Tablet Tag und Nacht informiert und kann weitere Maßnahmen mit dem Bedienpersonal vor Ort abstimmen. In der EquipmentCloud® können Instandhalter*innen und deren Vorgesetzte die Alarme nach Häufigkeit und Dauer jederzeit auswerten und Maßnahmen zur Erhöhung der Verfügbarkeit treffen. Die so gewonnenen Daten der Gesamtanlage unterstützen die Hansebahn bei der Investitionsplanung neuer Anlagenteile.
Datenbasierte Instandhaltung ermöglichen
In Zukunft sind weitere Anwendungsfälle der EquipmentCloud® geplant, wie die Nutzung des integrierten Wartungsmoduls Maintenance und der Aufbau einer Wissensdatenbank für Instandhalter*innen, um bei wiederkehrenden Servicefällen passende Lösungswege bereitzustellen. Damit sollen belastungsabhängige Wartungen z. B. auf Basis von gebremsten Achsen umgesetzt werden. Mit den zwei integrieten Talbremsen und der Hydraulikstation sind somit die Grundlagen zur Integration weiterer Anlagenteile geschaffen.
Vorteile und Ergebnisse
- Vorzeitige Identifikation des Druckabfalls in der Hydraulik: > 5.000 mal pro Jahr
- 100 % Dokumentenaustausch für die Neuerrichtung der Bremsensteuerungsanlage