Technologie, Teamgeist und ein bisschen Star Trek
Im zweiten Teil des Interviews mit Thomas, Abteilungsleiter R&D bei Kontron AIS, wird es persönlich.
Im Gespräch mit Susann Städter, Marketing Manager bei Kontron AIS, erzählt er von den Büchern und Filmen, die ihn geprägt haben, was gute Führung für ihn bedeutet und warum Star Trek manchmal wichtiger war als Vorlesungen. Außerdem verrät Thomas, warum sein Lebensmotto „Lieber um Entschuldigung bitten als um Erlaubnis fragen“ lautet und welchen Kindheitstraum er bis heute nicht aufgegeben hat. Das vollständige Interview gibt es auch als Video direkt unter dem Text.
Susann:
Hallo Thomas, schön dich zu sehen. Lass uns direkt in die zweite Runde des Interviews starten: Wenn du unendliches Budget hättest, in welches Traumprojekt oder Forschungsprojekt würdest du es investieren?
Thomas:
Wenn ich ein unbegrenztes Budget hätte, würde ich es in Projekte rund um künstliche Intelligenz investieren – ein Thema, das mich schon seit dem Studium fasziniert. Bereits vor 25 Jahren habe ich meine Studienarbeit dazu geschrieben. Später, als die technische Entwicklung so weit war, dass KI auch praktisch umsetzbar wurde, haben wir im Team erste Versuche gestartet. Dabei haben wir schnell gemerkt, dass besonders das Training künstlicher Netze enorm viel Rechenleistung und damit auch Budget erfordert. Wenn Geld keine Rolle spielen würde, ließen sich in diesem Bereich viele spannende Dinge realisieren.
Susann:
Welche Bücher und Filme haben einen großen Einfluss auf dich gehabt?
Thomas:
Seit ich lesen kann, hat mich das Genre Science-Fiction begeistert. Ich habe in unserer Bibliothek fast alles verschlungen, was damit zu tun hatte. Mich hat fasziniert, wie darin Zukunftstechnologien, gesellschaftliche Entwicklungen und menschliche Herausforderungen thematisiert werden. Auch filmisch war das prägend, vor allem die Serie Star Trek. Das war zu Studienzeiten Pflichtprogramm, manchmal sogar wichtiger als die Vorlesung. Vieles, was ich heute beruflich mache, ist inspiriert von diesen Zukunftsvisionen und dem Versuch, Technologien Realität werden zu lassen, die dort schon vor Jahrzehnten erdacht wurden.
Susann:
Was ist dir als Teamleiter R&D für dein Team besonders wichtig?
Thomas:
Mir ist es wichtig zu verstehen, woran mein Team arbeitet – fachlich, aber auch, welche Herausforderungen sie im Alltag zu bewältigen haben. Deshalb halte ich mich technologisch auf dem Laufenden, um mitreden und gezielt unterstützen zu können. Gleichzeitig möchte ich, dass mein Team gerne zur Arbeit kommt, sich wohlfühlt und ein Umfeld vorfindet, in dem gute Arbeit möglich ist. Daran arbeite ich jeden Tag.
Susann:
Was war der beste Rat, den du jemals erhalten hast und wie hat er dein Berufsleben beeinfluss?
Thomas:
Der Übergang vom Entwickler zur Führungskraft war schwieriger, als ich anfangs dachte. Ich war es gewohnt, Aufgaben selbst zu erledigen – auch in der Leitungsfunktion. Ein Freund gab mir dann den entscheidenden Hinweis: Wenn du selbst überlastet bist, aber dein Team nicht genug zu tun hat, machst du etwas falsch. Das war ein Schlüsselmoment. Ich habe gelernt, dass Führung bedeutet, andere zu befähigen, nicht alles selbst zu übernehmen. Seitdem denke ich Führung anders.
Susann:
Programmierst du in deinem Arbeitsalltag eigentlich noch selbst?
Thomas:
Im Arbeitsalltag eher selten und wenn, dann meist aus persönlichem Interesse, um den Bezug zur Entwicklerwelt nicht zu verlieren. Meine Kolleginnen und Kollegen sehen das mit gemischten Gefühlen, weil sie wissen, dass mein Kalender oft voll ist und meine Programmierprojekte manchmal länger dauern. Es sind dann meist kleine Aufgaben.
Susann:
Gibt es etwas, was du dir schon lange privat vornimmst und bisher noch nicht gemacht hast?
Thomas:
Ich wollte eigentlich schon als Kind ein Musikinstrument lernen, aber irgendwie hat es sich nie ergeben. Entweder war keine Musikschule in der Nähe oder es gab keine Gelegenheit. Später habe ich mir immerhin ein Keyboard gekauft und mir vorgenommen, es selbst zu lernen. Doch die Freizeit ist knapp, und ich bin bisher nicht wirklich weitergekommen. Vielleicht ist dieses Jahr der richtige Zeitpunkt, endlich loszulegen.
Susann:
Welches Motto begleitet dich eigentlich durch dein Leben?
Thomas:
Mein Motto ist: „Lieber um Entschuldigung bitten als um Erlaubnis fragen.“ Wenn man neue Dinge ausprobieren will, stößt man oft auf Zweifel oder Widerstände. Es ist manchmal einfacher, etwas einfach zu machen und im Nachhinein zu zeigen, dass es funktioniert – als vorher lange zu diskutieren. Mut zahlt sich oft aus. Wenn es gut wird, hat man ein Ergebnis, das überzeugt.
Susann:
Vielen Dank für den spannenden Einblick!
Thomas:
Sehr gerne! Ich danke dir.
Wer Thomas in Ton und Farbe sehen und hören möchte, findet das Interview als Video direkt hier …
Ich will verstehen, woran mein Team arbeitet – fachlich, aber auch menschlich.
Ein Satz, der gut zeigt, wie Thomas denkt und führt. Im zweiten Teil des Interviews gibt er nicht nur Einblicke in seinen Arbeitsalltag, sondern auch in die Haltung, die ihn leitet. Ob Science-Fiction als Ideengeber, Programmieren als Verbindung zur Praxis oder der Mut, Dinge einfach auszuprobieren – für Thomas gehören Technik und Teamgeist untrennbar zusammen.
Bevor es persönlich wurde, hat Thomas im ersten Teil des Interviews seine Reise durch 25 Jahre Softwareentwicklung erzählt: von internationalen Projekten über technologische Meilensteine bis hin zu seiner Begeisterung für smarte Ideen. Wer die Grundlage zu seinem Werdegang und seiner Leidenschaft für Innovation kennenlernen möchte, findet hier den Auftakt: Zum ersten Teil des Interviews mit R&D Leiter Thomas Dreyer
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