Software-Upcycling: Steuerungsanpassung in der Abfallaufbereitungsanlage von Amand

Integration neuer Komponenten in das bestehende Steuerungssystem

Als Entsorgungszentrum für Bau- und Gewerbeabfälle und Anbieter von Abfallverwertung leistet die AMAND Umwelttechnik einen sehr bedeutenden Beitrag zum Umweltschutz. Zwischen 50.000 und 85.000 Tonnen Sekundärbrennstoff werden jährlich am Standort Dresden hergestellt und an die Kraftwerks- und Zementindustrie geliefert.

Der für die Abfallaufbereitung notwendige Prozess ist vielschichtig und besteht aus verschiedenen Aufbereitungsstufen wie Zerkleinerung, Klassierung oder Metallausschleusung. Zur Automatisierung dieses komplexen Verfahrens hat sich AMAND bereits vor 15 Jahren für ein Steuerungssystem der Kontron AIS entschieden. 

Im Jahr 2020 wurde ein Teil der Anlagen erneuert. Kontron AIS hat daraufhin Anpassungen im Steuerungssystem vorgenommen und neue Maschinen in die bestehende Anlage integriert. Eine der Herausforderungen war dabei der stark limitierte Zeitrahmen.

„Das Steuerungssystem von Kontron AIS ist zukunftssicher. Nach 15 Jahren konnten alle neuen Komponenten trotz hoher Komplexität ohne Verzögerungen in bestehende Prozesse integriert werden.” Andree Hoffmann, Anlagenleiter SBS, AMAND Umwelttechnik Lockwitz GmbH & Co. KG

Herausforderung
  • Hoher Zeitdruck für die Umstellung in der Software 
  • Viele Details variabel und bis kurz vor Projektende offen: hohe Flexibilität gefordert 
  • Sicherstellung der Softwarequalität
Lösung
  • Funktionsintegration für die diversen Anlagen 
  • Erweiterungsfähigkeit durch modulare komponentenbasierte Technologie 
  • Funktionstests noch vor der Inbetriebnahme
Ergebnis
  • Ca. 170 Einzelkomponenten über Industrial-Ethernet und Profibus vernetzt 
  • Neben Automatikfunktionen auch Handbedienung über zentrale Leitwarte per Videoüberwachung möglich

Komplexität durch Visualiserung und Datenauswertung reduzieren

Zur Herstellung von Ersatzbrennstoffen betreibt AMAND seit über 15 Jahren erfolgreich ein Steuerungssystem von Kontron AIS, bestehend aus einer SPS mit Bedien-Panel und einem Leitsystem. An das hochkomplexe System sind insgesamt über 170 Komponenten angebunden. Dazu gehören Förderbänder, Pressen, Sichter, Siebtrommeln, Nachzerkleinerer, Feinkornwindschichter und einige weitere Aufbereitungsschritte. 

Durch die Lösung von Kontron AIS stehen Anlagenbediener*innen umfangreiche Funktionen zur Verfügung. Diese umfassen die Verwaltung, Steuerung und Auswertung der Daten sowie die Protokollierung. Bediener*innen können auf Anlagenübersichten, Handbediendialoge, Meldungsarchive und statistische Auswertungen zurückgreifen und diese in der alltäglichen Arbeit unterstützend nutzen. Darüber hinaus erlaubt die Bedienoberfläche Anlagenfahrer*innen während des Automatikbetriebes laufende Programme zu verändern und Störungen zu beseitigen und damit schnell auf auftretende Fehler zu reagieren. 

Schnelle Integration neuer Komponenten durch modularen Aufbau der Steuerung

 Nachdem etwa 20 % der Anlagenkomponenten 2020 erneuert wurden, mussten die neuen Komponenten in den Ablauf des Steuerungssystems integriert werden, um weiterhin den automatisierten Prozess zur Herstellung der Sekundärbrennstoffe sicherzustellen. Dies erforderte Anpassungen im gesamten System, angefangen von den Schnittstellen und der Ablauflogik bis hin zur Visualisierung und Datenauswertung. 

Um die für die Inbetriebnahme geforderten zwei Wochen einhalten zu können, bedurfte es einer guten Vorbereitungsphase mit der Abstimmung jedes Details. Hier profitierte AMAND davon, dass das System von Kontron AIS modular und erweiterbar konzipiert wurde und zusätzlich neben der Softwaretechnik das tiefe Verständnis beim Kontron AIS Team für den Prozess vorhanden war. Damit konnte die Inbetriebnahme nach umfangreichen Signaltests, Funktionstests aller Einzelkomponenten und Test der Automatikfunktionen erfolgreich durchgeführt werden. Auf Verzögerungen durch den Anlagenbau konnte schnell und flexibel reagiert werden. Nach Abschluss des Umbaus läuft die Anlage wieder gewohnt zuverlässig und unterstützt die Industrie bei ressourcenschonender Energieversorgung.

Spannende Kennzahlen

  • ca. 170 Einzelkomponenten über Profibus und Industrial-Ethernet vernetzt
  • 99,99% technische Verfügbarkeit des Leitsystems
  • 2 Wochen maximaler Anlagenstillstand für den kompletten Umbau und die Wiederinbetriebnahme

Wenn Sie mehr über Ihre neue Anlagensteuerung mit ToolCommander® erfahren möchten, freuen wir uns auf Ihre Nachricht.

Success Story als pdf downloaden